Elsflether gewinnen, zittern und jubeln

Wesermarsch Es ist der helle Wahnsinn: Die Handballer des Elsflether TB haben in buchstäblich letzter Sekunde den Klassenerhalt in der Oberliga geschafft. Ausschlaggebend war am Samstag nicht nur der 23:16 (10:4)-Auswärtssieg bei der TSG Hatten/Sandkrug, sondern auch das 27:27-Unentschieden der HSG Delmenhorst gegen den TV Bissendorf/Holte. Der ETB und die HSG sind in der Abschlusstabelle punktgleich, aber die Elsflether haben das um vier Treffer bessere Torverhältnis und sicherten sich den rettenden viertletzten Rang. Enger geht es nicht.

Die Elsflether begannen in Sandkrug äußerst nervös. Nach zwölf Minuten hatten sie gerade einmal zwei Mal getroffen. Aber sie profitierten davon, dass beim Tabellen-Schlusslicht, das in dieser Saison ähnlich großes Verletzungspech wie die Elsflether hatte, auch nicht viel klappte. Dann nahm Rückraumspieler Markus Zindler das Heft des Handelns in die Hand. Bis zur Pause warf er alle seine sechs Treffer und zeichnete hauptsächlich für die 10:4-Halbzeitführung verantwortlich. Außerdem hatte Torhüter Marcel Völkers hervorragend gehalten.

Im zweiten Abschnitt verwalteten die Elsflether den Vorsprung. „Uns war klar, dass wir mit vier Toren Unterschied gewinnen mussten, um Delmenhorst noch abfangen zu können. Alles andere konnten wir nicht beeinflussen“, sagte Trainer Ulrich Adami. Vor allem Christopher Santen sorgte mit seinen Treffern für Beruhigung. Angefeuert von zahlreichen mitgereisten Fans brachten die Elsflether den Sieg locker über die Bühne.

Viel spannender verlief die Partie in Delmenhorst. Die HSG kämpfte sich nach einem zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand gegen den Vierten aus Bissendorf zurück ins Spiel und führte in der 53. Minute plötzlich mit 27:26. Die Gäste glichen kurz darauf aus, und noch waren knapp sieben Minuten zu spielen.

In Sandkrug war zu diesem Zeitpunkt schon Schluss, und alle Elsflether verfolgten den Live-Ticker aus Delmenhorst im Internet. Noch begehrter war aber der verletzte Tizian von Lien, der telefonisch mit seinem in Delmenhorst anwesenden Vater in Kontakt stand. Dann war es raus: In Delmenhorst fiel kein Treffer mehr – es blieb beim Remis, das gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt der Elsflether war.

Der Rest war Jubel pur. Die Elsflether tanzten durch die Sandkruger Halle – und wer wissen will, was anschließend in der Kabine los war, muss sich nur das Video auf der Facebook-Seite der Mannschaft anschauen. Wie gesagt: Jubel pur. Auch stark: Die Delmenhorster bewiesen Größe in der Niederlage und gratulierten dem ETB zum Klassenerhalt. Sollte die SG Varel/Altjührden doch noch den Klassenerhalt schafft in der Dritten Liga schaffen, blieben die Delmenhorst in der Oberliga.

ETB: Völkers, K. Danielzik – Santen (7/3), Zindler (6), Pille (5), Oberegger (2), van Dreumel (1), Bolte (1), B. Rußler (1/1), Mohr, Rambau, Wille.

Spielstationen: 2:2 (12.), 3:8 (24.), 4:10 (30.), 9:15 (38.), 16:20 (52.), 16:23 (60.).